Wenn Mittelständler einen Imagefilm planen

3 Fehler wenn Mittelständler einen Imagefilm planen

Wenn Mittelständler einen Imagefilm planen, denken sie oft, er könnte ihnen alles auf einmal liefern. Dabei sind die drei gravierendsten Fehler bei der Produktion eines eigenen Imagefilms von [kleinen] Unternehmen im Mittelstand sind:

1. Fehler, nicht vernünftig planen

Budget

Warum wird das Scheitern des Erfolgs oft schon vom Start an eingeplant? Der Grund ist recht simpel.

zum einen hält sich das Gerücht hartnäckig, dass ein Imagefilm ein Vermögen kostet. Aber die Zeiten in denen ein guter Film für’s Image Zwanzig-, Dreissig Tausend EURO oder mehr kosten muss um Wirkung zu zeigen, sind lange vorbei. Trotzdem gehen die meisten Unternehmen nicht mit einem Plan zum Videoproduzenten, was denn ihr Film leisten soll, bzw. welches Ergebnis sie anpeilen, sondern mit einer simplen Frage, die vernünftige Planung oft zunichte macht:

Was kostet ein Imagefilm?

In über 30 Jahren Filmproduktion für Unternehmen, habe ich nie eine wertlosere Frage gehört.

Wenn der Produzent da eine Antwort drauf gibt, ohne wirklich sehr aufwendig und bis ins Detail nachzufragen was denn gewünscht ist, wird das ein reines Glücksspiel. Nämlich wie nahe er seine Wunschzahl im Kopf, der Ihrigen annähern kann.

Aus Produzenten-Sicht, darf sich alles was sich gerade noch für Mittelständler einen Imagefilm nennen darf, zwischen 2.000 und 200.000 EURO abspielen. Alles eine Frage der Ziele und des Aufwands den ein Unternehmen gerne betreiben möchte. Und der Plan des Films, hat dabei zunächst mal nichts mit der Unternehmensgröße zu tun.

Dabei kann das Preisgegfüge heute schon je nach Zielsetzung deutlich anders aussehen. Ein Konzern kann einen Imagevideo zur Etablierung eines neuen Standortes durchaus schon für 3.000€ bekommen. Und ein kleiner Mittelständler dessen Kunden alle in verschiednen Ländern ihren Standort haben, benötigt eventuell optisch die ganzen Mentalitäten oder sprachlich viele Übersetzungen. Und schon wird es fast immer mindestens fünfstellig.

Ziele

Wenn Mittelständler einen Imagefilm beauftragen wollen und man sie fragt, was denn die Ziele des Films sind, kommen fast immer ähnliche Aussagen. Wir wollen mit unserer Leistungsfähigkeit am Markt einzigartig wahrgenommen werden. Wir wollen und von unserer Mitbewerbern deutlich abgrenzen.

Und spätestens wenn man nach Vorstellungen für die Inhalte fragt, wird deutlich, dass man sich eben nicht traut, sich von „Mitbewerbern deutlich“ abzugrenzen. denn die Drohen-Aufnahme zu Beginn, wie die Großaufnahme von Maschinen, Logo und Fuhrpark, zeigen nicht einzigartiges. Denn das sind alles Dinge, die sich jedes Unternehmen anschaffen kann.

Das zu zeigen, was Unternehmen wirklich von Mitbewerber unterscheidet, dafür fehlt dann nicht selten sogar einfach der Mut. Nämlich transparent und authentisch zu zeigen wie man arbeitet, wie die Atmosphäre und der Umgang im Unternehmen gepflegt wird. Und für’s Employer Branding so extrem wichtig, Mitarbeiter an Ihren Arbeitsplätzen sehr positiv in Szene setzen. So, dass ihr Anteil am Unternehmenserfolg klar erkennbar wird.

Wenn man da beispielsweise als ein Ziel definieren würde, dass potentielle Fachkräfte das Unternehmen als attraktiv wahrnehmen, verbietet sich Marketiung-Sprech aus der Chefetage. Es sei denn man sucht Angestellte für eben diese!

Aber auch zur Unterstützung der Neukunden Gewinnung wird oft vermutet, das es genügt, wenn die Geschäftsführung, deren Bekannte und Verwandte, am Ende den Film beklatschen. Auch da die Frage, sind die angepeilten Neukunden ausschließlich Geschäftsführer, CEOs und Führungskräfte? Oder will man eventuell erstmal Einkäufer, Ingenieure und Entwickler begeistern?

Ressourcen

Ein Imagefilm ist zwar kein Spielfilm, aber auch weit mehr als ein Fototermin! Und ja, die Dreharbeiten verschlingen Zeit. Und wenn Maschinen im Einsatz gezeigt werden sollen, bedeutet das oft auch Ausfallzeiten an Produktion. Alternative ist dann oft an Ruhezeiten wie am Wochenende zu drehen. Dann muss aber das notwendige Personal für die Maschinen eben auch zusätzlich vor Ort sein.

Und apropos Personal, denken Sie daran, nicht nur die Chefetage ist nervös wenn die Kamera läuft. Klären Sie oder lasen Sie uns exakt klären, wer wie aufgenommen wird, bevor überhaupt eine Kamera im Betrieb auftaucht. Das schafft Sicherheit bei den Angestellten und sorgt am Ende im Film, für einen souveräneren Eindruck von der Belegschaft.

Sicher ist es hilfreich, wenn Sie als Mittelständler einen Imagefilm planen, sich im Vorfeld Gedanken zu machen, was denn aus dem Unternehmen gezeigt werden könnte. Meistens ergeben sich aber aus dem Skript oder Drehplan ganz andere Locations oder Einstellungen als Sie zunächst angenommen haben. Denn oft denken Unternehmer ausschließlich an das was Sie zeigen wollen, weniger daran welche Emotionen das bei der Zielgruppe auslösen kann. Aber das ist verständlich, schließlich drehen Sie im Gegensatz zu uns, nicht jeden Tag Imagefilme.

Vergessen Sie auch nicht klare Ansprechpartner und Begleitpersonal für die Dreharbeiten einzuplanen. Auch wenn Sie keine gestellten künstlichen Situationen haben wollen, weil Ihr Imagefilm am Ende glaubwürdig begeistern soll, können Kleinigkeiten notwendig sein.

Denn ich mag es auch nicht, wenn falsche Tatsachen vorgespielt werden oder ein Eindruck erzeigt werden soll, der der Realität nicht stand hält. Doch aufräumen, putzen, sauber machen oder ein paar Gegenstände andres arrangieren um eine bessere Szenerie zu bekommen, ist trotzdem häufig notwendig.

Sehen Sie das so, als würden Sie hohen Besuch bekommen. Für den machen Sie ja auch alles schön zurecht! 😉

Imagefilm für den Mittelstand

 

2. Warum Mittelständler einen Imagefilm für mehrere Ziele haben wollen

Wenn sich Unternehmen im Mittelstand tatsächlich die Gedanken machen und den ersten Fehler vermeiden, kommt es nicht selten vor, dass sie ins Gegenteil verfallen. Sie planen alles an Ziele ein was ihnen gerade so in den Sinn kommt. Nach dem Motto, wenn wir schon mal Geld ausgeben, muss aber auch alles für uns drin sein! Ach ja? Und wenn Sie einen teuren neuen Lieferwagen anschaffen, eigent der sich auch um bei dem nächsten Banquet der Unternehmer vorzufahren? oder umgekehrt, ihre Logistik darf ihre ach so teure Luxuskarosse zur Auslieferung nutzen?

Ich habe es an anderer Stelle schon oft gesagt, jede Art von Videofilm funktioniert bei identischem Budget und/oder Aufwand umso besser, je weniger unterschiedliche Ziele damit verfogt werden!

Wichtig ist eben dieses „unterschiedliche Ziele“!

Denn geschickt geplant, lassen sich dann wenn ein KMU einen Imagefilm oder ein Imagevideo haben möchte, verschiedene Zielgruppen oder Ziele manchmal sehr gut zusammenfassen. Das sollte im nächsten Absatz deutlich werden.

Nur eben nicht ohne Plan.

Häufigstes Ziel -> Leistungsfähigkeit zeigen

Interessanter Weise, wird zwar das meist als erstes genannt, wenn es um die Inhalte geht weil ein Mittelständler einen Imagefilm haben möchte. Aber auf die Nachfrage, wie diese Leistungsfähigkeit denn mit Bildern unter Beweis gestellt werden soll, kommen meist nur Angaben zu Besitz statt zu Belege der Arbeit oder Produkte.

Das hängt damit zusammen, dass man dafür ja out of the box denken müsste. Das Unternehmen verlassen, bei Kunden etwas drehen etc. pp.

Da ist Ende mit Komfortzone. Für das Ergebnis im Film wäre es aber ideal. Denn Ergebnisse der Arbeit von Mittelständischen Unternehmen ist für Kunden und Belegschaft weit mehr Beweis der Leistungsfähigkeit als erwirtschafteter Besitz! Man muss sich nur trauen. Das sollte gerade bei B2B nicht unbedingt nach Testimonial aussehen. Das kauft einem auch wieder niemand ab. Aber die Endprodukte oder die Leistung im Einsatz zu zeigen, das wirkt!

Weiteres Ziel -> Kunden von der Qualität der Leistungen / Produkte überzeugen

Zunächst mal denken viele KMU, das ist doch das Selbe wie die Leistungsfähigkeit. Doch wenn es  um den Einsatz filmischer Mittel geht, ist das beileibe nicht so. Einen Motor im Einsatz zu zeigen ist etwas anderes als ein Präzisionsmessgerät. Und das nehmen Kunden auch genau so unterschiedlich wahr.

Das bedeutet vereinfacht gesagt, für die Power zeigt man Machinen im Einsatz, für die Qualität eben Präzision. Das muss nicht immer ein Messgerät sein. Auch eine aufwendige Zeichnung erfüllt ähnliche Zwecke.

Häufig gewünschter Nebeneffekt -> Employer Branding

Ja, es gibt ja den dezidierten Recruiting Film oder Recruiting Videos. Trotzdem macht es Sinn, das Unternehmen als interessanten Arbeitgeber zu berücksichtigen ,wenn Sie als Mittelständler einen Imagefilm planen. Denn schließlich will man als Unternehmen ja nicht unbedingt nur neue Mittarbeiter bekommen, die verzweifelt auf der Suche nach einem Arbeitsplstz sind.

Viel reizvoller sind doch oft Menschen die als hoch qualifizierte Fachkraft bei Mitbewerbern der wenigstens auf passenden Arbeitsplätzen „eigentlich“ ganz zufrieden sind. Wo aber das Arbeitsklima oder persönliche Belange für den der die Betreffende/n einfach nicht ganz optimal sind. Solche potentiellen Fachkräfte bekommt man eher schlechter mit reinen Recruiting Videos, da diese das Gesamtbild eines Unternehmens, sehr gut einzuschätzen wissen. Denen kommt dann das heiß gestrickte und aufmerksamkeitsstarke Recruiting.Video eher wie „Billige Werbung“ vor.

Ein Ziel -> alles drin

Ein Beispiel: Es möchte ein Mittelständler einen Imagefilm, in dem das Unternehmen potent, leistungsfähig und hoch professionell dargestellt wird. Und „natürlich“ sollen potentielle Bewerber auch sehen was für ein tolles Unternehmen das ist. Mal abgesehen davon, dass man Menschen mit solchen hart ausgedrückt, Angeber-Videos, heute zu nichts mehr begeistern kann, geht das trotzdem.

Nur muss man eben zunächst nach gemeinsamen Interessen der Zielgruppen Ausschau halten. Wie ich ja weiter oben schon man angedeutet hatte. Nämlich transparent und authentisch zu zeigen wie man arbeitet, wie die Atmosphäre und der Umgang im Unternehmen gepflegt wird und Mitarbeiter an Ihren Arbeitsplätzen sehr positiv in Szene setzen.

Anders ausgedrückt: Einen authentischen Imagefilm, der Ihr Unternehmen unverwechselbar glaubwürdig macht!

3. Wenn Mittelständler einen Imagefilm an der Zielgruppe vorbei produzieren

A) Zu aufwendig

Ein Imagefilm ist kein Kinofilm. Und anders als früher in riesigen Hallen auf gigantischen Messen, werden auch Imagefilme heute überwiegend online angesehen. Das bedeutet niemand hat die Ruhe und die Zeit, sich wie bei einem Kinofilm, auf einen endlos langen Aufbau der Story einzulassen.  Wenn eine Imagefilm heute überhaupt angesehen werden soll, muss er tatsächlich ind en ersten 5-10 Sekunden, der angepeilten Zielgruppe gut sichtbare Gründe zeigen, warum die sich den Videofilm weiter ansehen sollten.

Sicherlich wenn der Imagefilm nur auf der eigenen Webseite seine Wirkung entfalten soll, kann man da durchaus auch etwas großzügiger sein. Aber an anderen Stellen im Internet, ist das Zielpublikum gnadenlos, was die Ausstiegsrate anbelangt.

B) Zu langatmig

Und ja, das setzt sich fort. Also auch der umgekgehrte Weg, den übrigens viele jüngere Videografen gerne gehen, also einen echten Knaller zu Start, aber dann eher heiße Luft…

Wie gesagt, auf der eigenen Webseite muss man dieses Regeln nicht so streng befolgen. Aber beispielsweise auf Youtube, entscheidet die durchschnittliche Verweildauer im Video darüber, wie vielen Menschen der Algorithmus den Videofilm freiwillig anzeigen wird.

Gerade dieser Freiwilligkeit-Aspekt ist der Bereich mit dem sich viele Geschäftsführer, CEOs und CFOs noch sehr schwer tun.

C) Nur aus Sicht der Geschäftsführung

Traditionell haben Geschäftsführer im Mittelstand gelernt, wenn ich viele Menschen erreichen will, muss ich dafür [viel] bezahlen.

Und so glauben die auch nach wie vor, wenn sie als Mittelständler einen Imagefilm ordern wollen, müssen sie für Zuschauer ohnehin bezahlen. Dann können wir ja auch mit den Worten, Vorstellungen und Erfahrungen der Geschäftsleitung die Inhalte gestalten.

Damit drängen sich Unternehmen online in eine passive Rolle. Ja, nur bezahlen damit man sichtbar wird, bedeutet online nicht aktiv sondern. passiv zu sein.

Wirklich aktiv, bedeutet mindestens den eignen Zielgruppen, wertvolle Inhalte zu liefern. Und wertvoll wieerum bezieht sich weder auf den aufwand für die Produktion der Inhalte, noch auf den Aufwand für die Verbreitung.

Wertvoll für Menschen, bedeutet mindestens einen der beiden Prunkte: Es ist sehr unterhaltsam, es ist hochgradig informativ. Und eines oder beides dann so präsentiert wie ich es noch nicht kenne.

Also alles weit ab vom gewohnten Zahlen Daten Faktenbrei traditioneller Unternehmen.

Wir alle kennen diese Werbevideos junger Coaches und Agenturen, die das blaue vom Himmel versprechen und dabei an irgendeinem Strand am Laptop sitzen oder im Luxuxwagen durch die Gegend kutschieren. Jeder Unternehmer wird zustimmen, diese Symbole sind nicht geeignet um Vertrauen aufzubauen.

Doch genauso verhält es sich mit einer Drohnenaufnahme über das Betriebsgelände oder imposante Aufnahmen des Fuhrparks. Solche Bilder zeigen und belegen nur was Unternehmen haben.

Egal ob B2B oder B2C, Kunden und künftige Mitarbeiter wollen Belege sehen für das wie und was das Unternehmen tut, nicht was es besitzt!

Also wenn Sie als Mittelständler einen Imagefilm planen, zeigen Sie ihre Mitarbeiter in echten und spürbar authentischen Situationen. Wagen Sie es als CEO der Geschäftsführer, doch mal selbst vor die Kamera. Und vor allem, sprechen Sie dort wie mit Interessenten auf einer Messe oder Kunden im 1:1 Gespräch. Das bekommen Sie doch auch ohne Auswendiglernen oder Ablesen hin. Hoffe ich wenigstens.

Ob Imagefilm oder Youtube Videos, ich garantiere meinen Kunden immer, am Ende ist zwar nur authentisches Materail drin, aber es bleibt immer nur positives im Video!

Mittelstand

Wie Fehler vermeiden und von Beginn an richtig planen?

Zwei ganz simple Schritte helfen dem Mittelstand dabei, als Mittelständler einen Imagefilm erfolgreich zu planen:

1.) Werden Sie sich zu allererst über die tatsächlichen Wünsche und Motive klar, die Sie bewegen über einen Imagefilm nachzudenken.

2.) Sprechen Sie mit Profis. Und zwar solche, die nicht die tollsten, besten am besten bewerteten Imagefilme produzieren wollen. Sondern ein Filmemacher, Videograf oder Video-Produzent er sich zur Aufgabe gemacht hat, unternehmerische Ziele und Wünsche zu realisieren. Und dabei Imagefime macht, dei zu allererst mal Ihrer angepeilten zielgruppe gefallen und dann erst Ihnen!

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